Mittwoch, 19. März 2014

Gespräch über die aktuelle Situation in der Ukraine im Deutschen Bundestag


Am 19. März 2014 begrüßte Peter Weiß MdB, Präsident des Maximilian-Kolbe-Werks, die Teilnehmer/innen der “Nahaufnahme 2014” im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages zum Gespräch aus aktuellem Anlass “Ukraine – Was wird aus meinem Land?”

Als der erste Teil des Projekts Ende Januar 2014 in Oswiecim/ Auschwitz zu Ende ging, war nicht abzusehen, welche dramatische Wendung die politische Krise in der Ukraine nehmen würde. Die sich überschlagenden Ereignisse der letzten Tage auf der Krim prägten das Miteinander der am Projekt teilnehmenden jungen Journalist/innen und Zeitzeugen/innen des NS-Regimes.
Pavel Rubinchik, Dr. Borys Zabarko, Wolfgang Gerstner, Peter Weiß, Maksym Volosevych und Anastasiia Magazova (v.l.n.r.) (c) Jens Twiehaus
Im Rahmen dieser Veranstaltung wollte das Maximilian-Kolbe-Werk den Teilnehmer/innen aus der Ukraine die Möglichkeit geben, ihre eigenen Erlebnisse und Eindrücke mit ihren Kolleg/innen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, Vertreter/innen Berliner Presse sowie weiteren Interessierten zu teilen. (siehe dazu den Artikel unter dem Titel "Konflikt künstlich provoziert" von Alexandra Wolff in der Katholischen Wochenzeitung "Tag des Herrn" (Ausgabe vom 2.4.2014).

Nach der Einführung des Geschäftsführers des Maximilian-Kolbe-Werks, Wolfgang Gerstner, folgten die Statements von drei ukrainischen Teilnehmer/innen.

Den Anfang machte Anastasiia Magazova (24), freie Journalistin aus Simferopol, der Hauptstadt der Halbinsel Krim. Sie reiste bereits einige Tage vor Projektbeginn nach Kiew, um von dort zum zweiten Teil der Internationalen Begegnung in der Gedenkstätte Sachsenhausen zu gelangen. Denn sie wusste nicht, ob ihre Abreise aus Simferopol am Tag des Referendums möglich gewesen wäre.
Zunächst schilderte Anastasiia die Ereignisse auf dem Maidan aus der Perspektive einer jungen Journalistin, die auf der Krim lebt. Anschließend beschrieb sie die aktuelle Stimmung auf der Halbinsel und erzählte, wie in den ukrainischen und russischen Medien über die Vorgänge auf dem Maidan und der Krim berichtet wurde. 

Der Journalist und Politologe Maksym Volosevych (27) aus Vinnytsya, der einige Tage auf dem Unabhängigkeitsplatz demonstriert hatte, schilderte, wie er die Entwicklungen auf dem Maidan erlebte. Er ging u.a. auf die Motivation der Demonstrant/innen ein und erklärte, warum die Maidan-Bewegung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für ganz Europa wichtig ist.

Liliya Doroshchuk (33), Mitarbeiterin des Projektteams der Internationalen Begegnung, erläuterte, wie sie als in Deutschland lebende Ukrainerin die Vorgänge in ihrer Heimat verfolgt, und setzte sich mit der Ukraine-Berichterstattung deutscher Medien auseinander.

In der anschließenden, sehr lebhaften Diskussion setzte der Holocaust-Überlebende Pavel Rubinchik (85) aus St. Petersburg einen markanten Gegenpunkt, indem er die Ereignisse in der Ukraine aus der offiziellen russischen Perspektive bewertete.

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